Im Januar habe ich über E – wie Erwartung geschrieben und passend dazu jetzt E – wie Enttäuschung.
Denn eine Erwartung hat, wie schon beschrieben, naturgemäss die Enttäuschung im Gepäck. Enttäuschung ist wieder ein interessantes Wort, das leider oft falsch verstanden wird.
Viele Menschen verbinden mit Enttäuschung etwas Negatives. Aber ist es nicht gut, wenn man einer Täuschung auf die Spur kommt, wenn sie entlarvt wird?
Enttäuschung ist die wunderbare Erkenntnis, dass ich einer Täuschung erlegen war! Endlich sehe ich klar und verschwende keine unnötige Energie mehr. Endlich kann ich meine Erwartung überdenken,
sie anpassen oder aufgeben, wenn nötig, und mich neu orientieren.
Deshalb empfehle ich, jeder Enttäuschung dankbar zu sein und sie dann loszulassen. Einige Methoden dazu habe ich unter dem Buchstaben E – wie Erinnerung und Erfahrung beschrieben, und zu einer
passt ein Zitat vom Mark Twain:
Enttäuschungen sollte man verbrennen und nicht einbalsamieren!
Bitte packt die übertriebene, unrealistische Erwartung gleich dazu.
Das Wort Enttäuschung hat noch einen anderen, wunderbaren Aspekt, der in ihm verbogen liegt: tauschen!
Ich tausche die Enttäuschung und Erwartung gegen Offenheit und Vertrauen ein. Offen sein für das was kommen will und soll und Vertrauen haben, dass es genau das ist, was ich brauche, was mich
wachsen lässt, gut für mich ist, auch wenn es auf den ersten Blick nicht erkennbar ist.
Ich nehme die Enttäuschung als eine neue Chance. Denn wie ich schon unter C – wie Chance geschrieben habe: Jede Chance ist ein Geschenk!
Deshalb: Ich werde nicht enttäuscht, ich bekomme eine neue Chance.
Es fällt vielleicht auf, dass es etliche Wiederholungen gibt unter den verschiedenen Buchstaben, aber wie schon der alte Parmenides sagte: Alle hängt mit allem zusammen.
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