In der Coronakrise kämpfte wahrscheinlich nicht nur ich mit diesem Problem. Nichts tun können, ein Problem nicht angehen können, sondern aussitzen müssen, tatenlos abwarten – das ist nicht so
mein Ding. Dieses Gefühl ist für mich eines der schwersten. Auszuhalten ist mühsam. Es erfordert Geduld und Vertrauen. Meine Lebensübung!
Hilflosigkeit kommt selten allein, sie paart sich mit anderen Gefühlen.
Zum Beispiel mit Schuld, vor allem mit Zorn oder mit Phlegma.
Habe ich was falsch gemacht oder versäumt? Hätte ich ...?
Warum passiert das jetzt und warum mir?
Alles sowieso egal.
Ich war hilflos als meine Schwester ihre Krebsdiagnose bekam, mit der Prognose auf ein halbes Jahr Leben.
Ich war hilflos als mein Mann im Krankenhaus lag und ich die Pflege den Profis im aktiven Dienst überlassen musste.
Ich war hilflos als der Frost die wunderschönen Blüten am Pfirsichbaum erfrieren liess.
Aber ich habe durch die 7 Meister-Meditation gelernt.
- Atmen. Das geht immer noch ganz von allein. Der Atem lehrt mich, dass alles kommt und geht, ein ewiger Fluss, nichts bleibt. Alles was entsteht, vergeht auch wieder.
- Den Geist beruhigen. Keine Phantasieszenarien, weder hoffungsvolle noch beängstigende. Das Kopfkino liefert keine Lösungen, es verstärkt nur das Leid, den Frust, den Zorn.
- Den Augenblick annehmen wie er ist. Annehmen, nicht einverstanden sein mit dem Problem an sich, aber der Augenblick ist jetzt so und ich kann nichts ändern.
- Erkennen welche Rollen ich in dieser Zeit zu spielen habe, was ich noch tun kann für mich und andere und die Rollen und meine Aufgaben dann erfüllen so gut ich es kann. Mir aus der Hilflosigkeit keinen Vorwurf machen.
- Geduld und Vertrauen ins Leben haben und in das, was wir Gott nennen. Denn ich weiss nicht, ob ganz am Ende, vielleicht auch Gutes dabei rauskommt.
- Mir all das Schöne, das es trotzdem noch gibt, ganz bewusst zu machen.
- Und dann diese Augenblicke voll auskosten, geniessen!
Dankbar geniessen, dass meine Schwester noch lebt, mein Mann wieder gesund ist, der Apfelbaum erst nach dem Frost ganz wunderbar geblüht hat.